#16

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 28.03.2016 23:09
von Catalina Mae Cunningham | 88 Beiträge

Wenn er glaubte, dass er mit dieser Antwort nichts von seinem Privatleben preisgegeben hatte, dann hatte er sich geirrt, denn nachdem er das gesagt hatte, konnte ich mir so einiges zusammenreimen. Womöglich war es auch mein Ermittler-Gen, dass mich die zahlreichen Aspekte miteinander verknüpfen ließ, aber in meinem Kopf machte es Klick und auf einmal ergab das alles einen Sinn. Zumindest in meinem Kopf. Denn laut aussprechen würde ich das absolut nicht. Er sollte ruhig weiterhin in dem Glauben bleiben, dass ich so wenig wie nur irgend möglich über ihn und seine richtige Persönlichkeit wusste. Das dieser arrogante, stets sarkastische Idiot nur Fassade war hatte ich schließlich schon längst durchschaut. Denn wenn er wirklich so wäre, hätte er mich damals in dieser Lagerhalle einfach liegen lassen, anstatt mir den Arsch zu retten – genau wie er es auch vorhin getan hatte. Irgendeine Reaktion musste ich dennoch von mir geben, nicht dass er dachte, ich hätte nicht aufmerksam zugehört. „Nein“, sagte ich entschlossen und taxierte ihn genau mit meinem Blick. „Nein, es klang nicht theatralisch, sondern einfach ehrlich. Ich habe das Gefühl gerade zum ersten Mal den echten @Dean Remington sprechen gehört zu haben“, führte ich es dann noch ein wenig weiter aus und sah ihn weiterhin ungeniert an.

„Mit sonst was, meinst du nicht zufällig, dass sie mich in Fetzen gerissen hätten oder noch Schlimmeres ?“, hinterfragte ich dann und legte nachdenklich meinen Kopf schief. Wir beide wussten sehr wohl, dass genau das nämlich passiert wäre, wenn er mich nicht daran gehindert hätte weiter zu quasseln. Bei dem Gedanken daran lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken, weshalb ich dieses unangenehme Gefühl irgendwie abschütteln wollte. „Vorher hätte ich dann aber nicht die Zeit gehabt dich zu verärgern und somit wären zumindest drei Leute zu meiner Beerdigung gekommen. Nun ja, nachdem man meine Leiche Monate später, vollkommen aufgedunsen aus dem Meer gefischt hätte“, ich konnte es mir aber auch einfach nicht verkneifen, das noch hinzuzufügen. Was stimmte denn nur nicht mit mir ? Womöglich hätte ich lieber Krimiautorin werden sollen. „Und schön, ich gebe es zu, du bist nicht alt, aber ich bezweifle es ernsthaft, dass du schneller bist als ich“, entgegnete ich und nickte einmal, um meine Aussage ein wenig zu unterstreichen. Gleich darauf sah ich ihn dann aber auch schon wieder gespielt empört und ließ es mir keinesfalls geben ihn gegen die Schulter zu boxen. „Du bist auch nicht gerade eine stressfreie Gesellschaft“, was war das denn jetzt bitte für ein Satz ? Konnte man das überhaupt so sagen ? Anscheinend hatten die Drogen mein Gehirn momentan doch noch ein wenig in Beschlag genommen.

Nach meinem zweiten cleveren Schachzug an diesem Abend hätte ich mir am liebsten selbst auf die Schulter geklopft, ließ es aber letztlich einfach bei einem siegessicheren Grinsen. Die Pillen die ich ihm wieder abgeluchst hatte, waren nun sicher verstaut und somit viel jetzt auch die letzte Anspannung von mir ab. „Ich kann nichts dafür, wenn du dich so leicht von all dem hier“, ich zeigte einmal an meinem Körper herab, „abgelenkt bist..“ Schmunzelnd und überaus zufrieden, dass ich scheinbar solch eine Wirkung auf ihn haben konnte, ließ ich mich nun wieder neben ihn auf die Polster meiner Couch sinken und lauschte seinem Vorschlag. Zuerst wusste ich nicht was ich davon halten sollte, zum einen wollte ich nicht gerne über mich sprechen, andererseits wäre das die Gelegenheit um endlich mal Antworten von ihm zu bekommen. „Hm .. also na gut. Ich bin dabei. Auch wenn ich mich gerade in meine Schulzeit zurückversetzt fühle“, stimmte ich dann kichernd zu und machte es mir erneut bequem.

„Ladys First. Also darf ich die erste Frage stellen und diese lautet ...“, jetzt musste ich erst einmal genau überlegen und dafür ließ ich mir auch ein wenig Zeit. Nachdenklich zog ich meine Augenbrauen zusammen und tippte geistesabwesend mit meinen Fingern auf die Rückenlehne. „Ich glaube ich habe was. Okay … was wolltest du werden, als du noch ein Kind warst ? So im Middle School Alter oder so. Als du noch nicht so .. du weißt schon warst“, die ganz persönlichen Fragen wollte ich mir dann doch noch ein wenig aufheben und ihn nicht gleich damit überfallen. „Willst du noch ein Bier ? Ich hol dir eins“, schon war ich aufgestanden, hatte beide leeren Dosen mitgenommen und kam schließlich mit einer neuen Bierdose und einem Glas Wasser zurück, um mich dann wieder zu setzen.


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#17

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 29.03.2016 22:14
von Dean Remington | 423 Beiträge

In dem Moment wo ich es ausgesprochen hatte und so wohl oder übel doch mehr als mir lieb war über meine Persönlichkeit preisgegeben hatte, hätte ich es am liebsten wieder ungeschehen gemacht. Wie stand ich denn jetzt bitte da? Aber gut, jetzt war es nun mal zu spät. °Toll gemacht, Dean° dachte ich mir und wusste gerade selbst nicht Recht, was eigentlich mit mir los war, dass ich so in Redelaune war. "Na wer weiß, vielleicht habe ich mir das ja nur ausgedacht?" versuchte ich mich da dann wieder raus zu reden mit einem sarkastischen Unterton. Natürlich wusste ich, dass es dafür längst zu spät war und @Catalina Mae Cunningham längst kapiert hatte, dass ich tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte. Somit war das wohl der jämmerlichste Versuch da wieder raus zu kommen, den ich je gestartet hatte. Schlimmer ging es echt nicht. Aber ich war einfach kein Fan von Situationen wie diesen. Ich wusste dann nie so Recht wie ich reagieren sollte oder was ich sagen konnte, ohne das es in meinen Augen total bescheuert klang. Kurz gesagt: Ich war einfach schlecht in diesen offenen und ehrlichen Gesprächen wie gerade. Und jetzt fühlte ich mich zwar auch wie ein Vollidiot, war aber froh als das Thema wieder in eine andere Richtung ging. Damit war die Sache dann auch für mich abgehakt. Und für Cat hoffentlich auch.

Bei ihrer Vermutung, zuckte ich leicht mit den Schultern. "Naja so wie ich diese Jungs kenne, wäre es wohl durchaus möglich gewesen" musste ich ihr zustimmen. "Aber du hattest ja Glück, dein Retter in der Not war ja wieder zur Stelle" neckte ich sie und grinste kurz zufrieden. "Oh komm, bitte. Ich will mir dich nun wirklich nicht als aufgedunsene Wasserleiche vorstellen." lachte ich kurz. "Also lass und das nicht vertiefen. Es ist ja nichts passiert" fügte ich dann noch hinzu. "Sei dir da mal nicht so sicher, du hast keine Ahnung was ich so alles auf dem Kasten habe" erinnerte ich sie und ließ das einfach mal so offen stehen. Immerhin war ich bei der US Army ausgebildet, wovon sie vermutlich nichts wusste. Und dort musste ich stets mehr wie topfit sein und das war ich auch heute noch. Als sie mir dann gegen die Schulter boxte, zuckte ich gespielt erschrocken zurück. "Autsch. Das tat jetzt aber weh" sagte ich ironisch und musste sie daraufhin ein wenig angrinsen. "Stressfreie Gesellschaft?" fragte ich dann und zog eine Augenbraue kurz leicht hoch. "Wer ist denn schon vollkommen stressfrei?" fragte ich dann und schmunzelte dabei. Komplett stressfrei war wohl wirklich niemanden, jeder Mensch hatte schließlich irgendwelche Macken die einen anderen nerven konnten.

"Wer sagt denn, das ich davon abgelenkt war?" fragte ich dann nur und grinste kurz. Sie schien sich irgendwie ein klein wenig darüber zu freuen, dass sie es tatsächlich geschafft hatte micht so auszutrixen. Na gut, ich wollte mal nicht so sein, den Triumph hatte sie sich verdient. "Ich kann außerdem nichts dafür, ich bin auch nur ein Mann" meinte ich und beschloss einfach mal, dass das als Ausrede galt. "Ach sag bloß? Hast du da sowas schon öfters gespielt?" hakte ich dann leicht grinsend nach, denn ich musste zugeben das ich nicht viel Ahnung von sowas hatte. "Nur zu" meinte ich dann und war gespannt, wie ihre erste Frage wohl aussehen würde. Ich hatte sogar irgendwie damit gerechnet, dass sie erst einmal eine 'harmlose' Frage stellte. "Ich wollte schon immer Soldat bei der US Army werden" antwortete ich dann sofort, ohne groß zu überlegen, denn das war schon als Kind mein Traum gewesen. "Du kannst übrigens ruhig kriminell sagen. Für mich ist das keine Beleidigung oder ein Tabu-Wort oder so" fügte ich dann noch hinzu, da sie bei diesem Thema immer so zögerlich wurde. Aber eigentlich hatte ich gar kein großes Problem damit, ich stand dazu wer ich war und was ich getan hatte. "Danke" sagte ich dann noch und nahm das neue Bier, welches sie mir gebracht hatte dankend entgegen. "Gut, ich habe auch eine einfache Frage zum Einstieg. Wie warst du in der High School so drauf? Und vor allem aber: Wieso hast du mich nie angesprochen, wenn du auf mich standest?" fragte ich und musste bei dem letzten Teil meiner Frage breit grinsen.



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#18

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 30.03.2016 00:05
von Catalina Mae Cunningham | 88 Beiträge

Natürlich. Nur ausgedacht. Dieser miserable Versuch sich raus zu reden war definitiv zum Scheitern verurteilt. Mal ehrlich, er hatte nicht wirklich geglaubt, dass ich ihm das abkaufen würde, oder ? Ich meine klar, ich bin blond, aber bei Weitem nicht blöd, weshalb ich ihm einem missbilligend Blick zuwarf : „Ja nee ist klar.“ Das sollte dann auch schon mein einziger Kommentar bezüglich dieses Themas sein, denn ja, ich wusste, dass er gerade die Wahrheit gesagt hatte, aber ich merkte genauso gut, dass er nicht länger darüber sprechen wollte. Bevor ich mir also noch den ewigen Zorn zuzog, beließ ich es nun ebenfalls dabei und harkte nicht noch weiter nach. Das würde ich mir lieber noch ein wenig aufheben. Stattdessen widmete ich lieber den anderen Gesprächsthemen, die mindestens genauso spannend waren – wenn auch mehr oder weniger vollkommen belanglos. Aber nun gut, solch eine Konversation konnte ab und zu schließlich auch nicht schaden. „Ja, du hast recht. Es ist nichts passiert. Zum Glück. Meine Mutter hätte mich wahrscheinlich wiederbelebt, um mich dann eigenhändig noch einmal umzubringen, nur damit sie mir sagen könnte : 'Ich hab's dir doch gesagt'“, imitierte ich dann mehr schlecht als recht die Stimme meiner Mutter, mit ihrem eindringlichen spanischen Dialekt. Ja, man mochte es kaum glauben, aber meine Mutter war gebürtige Peruanerin, auch wenn man es ihr bei Weitem nicht ansah. Dann hob ich allerdings skeptisch meine Augenbraue – zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich nicht den blassesten Schimmer hatte, dass er mal bei der Army war – und musterte ihn einmal argwöhnisch : „Vielleicht bekommst du ja irgendwann einmal die Gelegenheit mir zu beweisen, was für ein toller Hecht du bist.“

Noch immer schmunzelnd lag mein Blick weiterhin auf ihm, denn mit solch einer Reaktion auf meinen nicht ganz so beherzten Schlag hatte ich schon gerechnet. Manchmal war eben auch der große @Dean Remington leicht zu durchschauen. „Aww … soll ich pusten, damit es dir besser geht ?“, fragte ich mindestens genauso ironisch, konnte mir nun aber auch nicht länger ein Grinsen verkneifen. Dieses erstarb jedoch sofort wieder, als es dann um die sogenannte 'stressfreie Gesellschaft' ging. Mittlerweile hatte ich selbst keine Ahnung mehr, wie ich überhaupt auf solch eine Bezeichnung gekommen war, wahrscheinlich war mein Mundwerk da mal wieder schneller als mein Verstand gewesen. „Nun ja, ähm weißt du. Es gibt schon stressfreie Gesellschaften, zum Beispiel .. ähm .. vergiss es einfach wieder, ja ?“, das wäre wohl die einfachste Lösung und somit lief ich nicht Gefahr mich noch weiter um Kopf und Kragen zu reden. Das passierte mir heute nur leider viel zu oft.

„Natürlich. Schieben wir es einfach mal auf deine Triebe, Freud“, entgegnete ich sichtlich amüsiert auf seine Ausrede hin, sagte aber nichts weiter dazu. Dafür zuckte ich auf seine Frage hin lediglich nur einmal mit den Schultern : „Sagen wir es so, es gab die ein oder andere Pyjamaparty wo solch dämliche Spielchen gespielt wurden.“ Damit sollte er sich gefälligst zufrieden geben. Oder hatte er noch nie zuvor einen lächerlichen Teenie-Film gesehen ? Genauso klischeehaft sah ihre Zeit auf der High School aus. Gleich darauf musste ich feststellen, dass ich manchmal ebenso leicht zu durchschauen war, denn es sah nicht so aus, als sei Dean von dieser Frage überrascht gewesen, seine Antwort hingegen überraschte mich umso mehr, weshalb ich ihn wohl fast schon ein wenig ungläubig ansah. Damit hatte ich absolut nicht gerechnet. „Soldat bei der US Army ? Wow. Hätte ich nicht gedacht – und das soll jetzt nicht abwertend klingen oder so“, tat ich dann meine Überraschung kund, hatte mich aber schnell wieder gefasst. Auf seine weitere Worte hin nickte ich lediglich, denn mal ehrlich, ich wusste nicht, was ich daraufhin auch sagen sollte.

„Genau genommen waren das gerade zwei Fragen, aber weil ich nett bin werde ich dir beide beantworten“, fing ich an, setzte mich aber erst einmal ein wenig gemütlicher hin. „In der High School bin ich zu einer echten Zicke mutiert. Habe gerne Leute herumkommandiert, wirkte oberflächlich und arrogant und habe es somit ganz an die Spitze geschafft. Mir ist keine Party entgangen“, das es zum Ende meiner Schullaufbahn hin allerdings gänzlich anders ausgehen hatte, behielt ich für mich. Alles musste er dann ja wohl doch nicht wissen, zumal er nicht explizit danach gefragt hatte. „Und ich habe dich angesprochen, Mister. Nur warst du derjenige, der mich eiskalt ignoriert hat oder aber abgewimmelt. Dann habe ich es irgendwann aufgegeben. So viel Mühe warst du mir dann auch nicht wert“, beantwortete ich rasch seine zweite Frage, wobei ich einmal verärgert schnaubte. Er sollte mich bloß nicht so darstellen, als sei ich von seiner Gegenwart eingeschüchtert gewesen oder Ähnliches. „Jetzt verrätst du mir aber mal viel lieber, warum du letztendlich eigentlich in den Knast gewandert bist ? Ich meine, was ist passiert, dass deine kriminellen Handlungen aufgeflogen sind ? Was war der auslösende Moment ?“, die Frage brannte mir schon lange auf der Zunge, aber bislang hatte ich es nicht gewagt diese auch auszusprechen.


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#19

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 30.03.2016 22:23
von Dean Remington | 423 Beiträge

Auf ihren missbilligenden Blick hin, musste ich nur schmunzeln, denn natürlich wusste ich das sie längst verstanden hatte das ich die Wahrheit gesagt hatte. Immerhin wusste ich, dass sie alles andere als dumm war. Daher versuchte ich mich auch nicht weiter heraus zu reden, sondern ließ das jetzt einfach mal so stehen. Bringen würde es doch sowieso nichts mehr. Ein leises Lachen kam mir über die Lippen als sie ihre Mutter imitierte. "Woher stammt deine Mutter?" erkundigte ich mich dann, da sie einen Akzent imitiert hatte, den ich nicht ganz zuordnen konnte. Es klang spanisch, aber sicher war ich mir nicht. Kurz starrte ich wie ins Leere, was immer mal passierte wenn ich in Gedanken versunken war, so wie gerade als ich ebenfalls an meine Mutter denken musste. @Catalina Mae Cunningham Stimme riss mich dann jedoch wieder aus meinen Gedanken und ich blickte sofort wieder aufmerksam zu ihr herüber. "Na das hoffe ich doch" entgegnete ich ihr grinsend.

"Das wäre ein Anfang" antwortete ich dann immer noch gespielt verletzt von ihrem Schlag, wobei ich natürlich völlig übertrieb, denn eigentlich hatte es mir nun wirklich kein bisschen weh getan. Da hatte ich schon schlimmere Schläge verpasst bekommen. 1000 Mal schlimmere sogar. Ich konnte mich noch an meinen ersten Bandenkrieg erinnern. Unschöne Sache. Da wurde ich sogar angeschossen und trug noch heute die Narbe an mir, die nach der OP in dem die Kugel heraus geholt wurde entstanden war. "Gute Idee" stimmte ich ihr dann schmunzelnd zu, da ich bereits erkannt hatte, dass das wieder einer dieser Sprüche war mit denen Cat sich einfach verhaspelt hatte und auf die sie nicht weiter eingehen wollte. Tja, manchmal redete sie eben schneller als sie nachdachte.

"Was heißt hier auf meine Triebe schieben? Das ist keine Ausrede, sondern die reinste Wahrheit" erwiderte ich gespielt entsetzt darüber, dass sie mir nicht glauben wollte, musste dann jedoch kurz grinsen. Als sie auf meine Frage antwortete, schien es ganz so als ob sie aus Erfahrung sprechen würde. Das konnte ich von mir leider nicht behaupten, weshalb ich wohl auch so wenig Ahnung von sowas hatte. Auf sowas wie einer Pyjamaparty war ich das Letzte mal als ich 6 Jahre alt war, danach nie wieder. Als ich ihr dann von der Army erzählte, war sie sichtlich überrascht, was mich doch ein wenig schmunzeln ließ. "Wieso bist du so überrascht?" fragte ich sie dann neugierig. "Das war schon immer mein Traum gewesen" erklärte ich ihr daraufhin weiter.

"Nun ja, ich bin eben clever" konterte ich dann nur grinsend, als ihr auffiel das ich eigentlich zwei Fragen gestellt hatte. Dann konzentrierte ich mich jedoch auf das was sie erzählte und hörte ihr aufmerksam zu. Als sie meinte, dass sie eine ziemliche Zicke war, konnte ich mir das irgendwie kaum vorstellen. "Du? Wow. Wer hätte gedacht, dass Catalina Cunningham ein Partygirl war" stellte ich grinsend fest, denn irgendwie passte das für mich einfach nicht zusammen. Zumindest nicht mit ihrer Persönlichkeit, so wie ich sie jetzt kannte. Vielleicht konnte ich mich deswegen nicht an sie erinnern, weil sie auf der High School einfach ganz anders war und ich sie deswegen vielleicht nicht erkannte.

"Autsch, das war ich dir also nicht wert hm?" wiederholte ich ihre Worte und sah sie grinsend an. Bei ihrer darauffolgenden Frage, atmete ich kurz durch. "Das ist eine ziemlich lange Geschichte. Aber die Kurzform ist, dass ich rein gelegt wurde und so bei frischer Tat erwischt wurde. Wir hatten einen Spitzel bei uns in der Gang und ich habe dieser Person vertraut und dementsprechend leider ein bisschen zu viel erzählt. So konnte eine Menge gegen mich verwendet werden und mir wurde vor Gericht so ziemlich alles angehängt, was ich je verbrochen habe. Und das war leider eine ganze Menge" erklärte ich ihr die Sache. Das war echt übel, denn die Person von der ich sprach war mir damals mehr ans Herz gewachsen als es mir lieb war. Sie hatte sich in die Gang eingeschleust und mein Vertrauen gewonnen, sie wurde sogar meine beste Freundin. Aber alles war nur eine Lüge gewesen und das würde ich wohl niemals vergessen. Ein weiterer Grund, wieso ich niemandem mehr traute.



zuletzt bearbeitet 30.03.2016 22:23 | nach oben springen

#20

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 30.03.2016 23:43
von Catalina Mae Cunningham | 88 Beiträge

„Peru“, antwortete ich wie aus der Pistole geschossen und musste über meine schnelle Reaktion selbst ein wenig schmunzeln. Ich war stolz darauf meine Wurzeln nicht ausschließlich in den Vereinigten Staaten zu finde Ein wenig multikulti konnte schließlich nie schaden, außerdem hatte ich es der Herkunft meiner Eltern zu verdanken, dass ich drei Sprachen fließend sprechen konnte. Wobei sich Hebräisch bislang als nicht sonderlich hilfreich herausstellte. „Ich weiß, ich sehe nicht annähernd so aus, als könne ich eine südamerikanische Abstammung haben, aber warum sonst glaubst du habe ich einen spanischen Vornamen?“, den meisten Leuten fiel gar nicht auf, dass Catalina lediglich die spanische Form von Katherine war. Schmunzelnd schüttelte ich einmal den Kopf, bekam dann aber mit, dass Dean irgendwie abwesend wirkte. So als wäre er geistig überhaupt nicht anwesend. Sofort fragte ich mich, woran er gerade dachte, aber ich wollte nicht unhöflich sein und einfach nachfragen. Stattdessen redete ich einfach weiter und schien ihn somit auch zurück in die Realität zu befördern.

Kopfschüttelnd, aber mit einem Grinsen auf den Lippen, beugte ich meinen Kopf nun also zu seiner Schulter, um dann möglichst halbherzig dagegen zu pusten. „Ist es jetzt besser ?“, harkte ich nach und versuchte dabei auszusehen wie eine besorgte Mutter. Genau den Gesichtsausdruck den ich bei meiner Mutter nur allzu häufig hatte beobachten müssen. Sie hatte sich immer Sorgen um mich gemacht, vor allem nach dem Tod meines Vaters. Nun versank ich wohl ein wenig in meinen Gedanken, horchte aber auf, als er das Thema endlich abharkte und ich mich folglich auch keine Rechtfertigung mehr zusammenreimen musste. Wahrscheinlich war das auch besser so, wer weiß, was ich sonst noch für Schrott von mir gegeben hätte ? Vermutlich jede Menge.

„Tz, natürlich. Die Wahrheit. Und die Wahrheit ist ja wohl die beste Ausrede oder etwa nicht ?“, ich erwartete auf diese Frage nicht einmal eine Antwort, er sollte diese Aussage einfach so stehen lassen, denn jegliche Wiederworte waren jetzt ohnehin zwecklos. Wenn ich einmal eine feste Überzeugung vertrat, dann wurde es schwierig meine Meinung noch zu ändern. Außerdem war es ja kein arg wichtiges Thema gewesen, ganz im Gegensatz zu seinem früheren Berufswunsch, der mich aus welchem Grund auch immer ein wenig aus der Bahn geworfen hatte. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum ich damit nicht gerechnet hätte. Du wirkst auf mich einfach nicht wie jemand der sich gerne Befehle geben lässt und braver Soldat spielt“, äußerte ich dann meine Gedanken dazu und zuckte einmal mit den Schultern. „Das beweist ja mal wieder, dass man in einen Mensch nicht hineinsehen kann.“

Dann war es mein Part auf seine Fragen zu antworten, was ich ohne jegliches Umschweifen tat. Im Grunde hatte ich schließlich nichts zu verbergen, ich wurde nur ein wenig eigen, wenn es um wahre emotionale Aspekte ging. Ansonsten könnte ich @Dean Remington wohl meine komplette Lebensgeschichte erzählen, ohne mit der Wimper zu zucken. „Glaub mir, wenn ich jetzt darüber nachdenke, würde ich meinem früheren Ich am liebste links und rechts eine Schelle verpassen“, gestand ich und musste selbst einmal auflachen. Mein damaliges Verhalten kam mir absolut lächerlich vor, aber daran ändern konnte ich mittlerweile ja auch herzlich wenig. Nach dem Schulabschluss hatte ich zumindest wieder zu mir selbst gefunden und war mir seither treu geblieben. Aufgrund falscher Freunde, wegen denen ich nicht nur einmal auf die Fresse geflogen war, hatte ich mich nie wieder für irgendjemanden geändert.

Auf seinen dämlichen Kommentar hin verdrehte ich wieder einmal nur die Augen. In seiner Gegenwart tat ich das auffällig häufig und irgendwie bereitete es mir auf Dauer Kopfschmerzen. Diesen Tick sollte ich mir vielleicht mal abgewöhnen, aber wie sollte das möglich sein, wenn er ständig so etwas von sich gab ? Gerade noch beschäftigte ich mich mit meinem unwichtigen Problem, als er auch schon begann auf meine Frage zu antworten, weshalb ich meine Aufmerksamkeit sofort wieder auf ihn lenkte. Konzentriert hing ich an seinen Lippen und konnte kaum glauben, was ich da hörte. Und erneut gab es einen dieser Momente, in denen es Klick machte. Sein großes Misstrauen, diese kühle Fassade. Das alles war nicht nur auf den Tod seiner Mutter zurückzuführen, sondern auf Verrat. Verrat von einer Person, die ihm etwas bedeutet hatte. Ich wusste, was für tiefe Wunden das hinterlassen konnte, auch wenn ich nicht mit einem Aufenthalt im Gefängnis dafür blechen musste.

Ohne zu zögern legte ich eine Hand an seine Wange, drehte sein Gesicht zu mir und zwang ihn somit mich anzusehen. Forschend sah ich ihm in die Augen, während ich mit meinem Daumen etwas über seine stoppelige Wange strich. „Du sollst deinen schicken Dreitagebart mal ein wenig stutzen“, meinte ich und lächelte kurz, bevor ich wieder ein wenig ernster wurde. „Ich denke ich verstehe warum du dich aufführst wie der größte, arrogante Idiot den ich kenne und weißt du was ? Ich kann es verstehen. Ich weiß wie es sich anfühlt das Herz aus der Brust gerissen zu bekommen, damit andere darauf herumtrampeln können. Denkst du wirklich, dass hier bin ich ? Tut mir Leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber das bin ich nicht. Mein Ich liegt irgendwo begraben, zusammen mit den Begriffen 'Vertrauen' und 'Gefühle zulassen' aber mittlerweile habe ich Leute kennengelernt, für die es sich lohnen würde die Schaufel auszupacken und beginnen zu graben“, wow, vielleicht hätte ich eher Philosophin oder Ähnliches werden sollen. Unglaublich, dass mir solch eine Metapher eingefallen war, die mein Inneres so gut wieder spiegelte. Was ich ihm eigentlich damit sagen wollte, war bloß, dass man diese Fassade nicht auf ewig tragen musste wie eine Maske, sondern dass es immer noch Menschen gab, denen man sich gegenüber öffnen konnte. Zwei von diesen Leuten hatte ich selbst getroffen und eine davon war er selbst. Meine Hand ruhte noch immer auf seiner Wange und ich ließ sie auch genau dort liegen, nicht, dass er sonst noch auf die Idee käme meinem Blick auszuweichen.


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#21

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 31.03.2016 21:32
von Dean Remington | 423 Beiträge

Bei ihrer Antwort, musste ich kurz lächeln, denn man merkte sofort das sie sehr stolz auf ihre Herkunft war. Es war ja auch wirklich etwas Besonderes. "Sprichst du auch spanisch?" erkundigte ich mich dann interessiert und musste kurz schmunzeln, denn eigentlich hatte sie Recht. Bei ihrem Vornamen hätte man sich das denken können. "Ehrlich gesagt, habe ich da nie drüber nachgedacht" gestand ich ihr. Außerdem nannte ich sie ja eigentlich immer nur Cat.
Als sie dann tatsächlich gegen meine Schulter pustete, wo sie hingeboxt hatte, musste ich grinsen. "Viel besser" sagte ich zufrieden und grinste weiterhin breit. Dann nickte ich leicht. "Ganz genau, da hast du Recht" erwiderte ich und grinste dabei weiter. Ich konnte ja auch nichts dafür, @Catalina Mae Cunningham war nun mal eine hübsche Frau und ich ein Mann mit Augen im Kopf.

"Naja, es ist nicht unbedingt so, dass ich mir gerne Befehle geben lasse. Aber ich habe genau das bei der Army gelernt. Und ich hatte verdammt großen Respekt vor meinem General. Vermutlich sogar so sehr, wie vor keinem sonst bisher. Und da ich wirklich Respekt vor ihm hatte, fiel es mir auch nicht schwer" erklärte ich ihr und zuckte dann leicht mit den Schultern. Klang vielleicht irgendwie bescheuert, aber so war es gewesen. "Und so brav war ich nun auch wieder nicht" fügte ich leicht scherzend hinzu und grinste abermals. Ihre Worte, dass man in einen Menschen nicht hinein sehen konnte, nahm ich einfach mal so hin und schwieg einfach. Recht hatte sie. Doch wusste ich nicht so Recht, was ich dazu sagen sollte. Oh man, ich war echt ein Vollidiot wenn er darum ging die richtigen Worte zu finden.

Bei ihrem Lachen und ihren Worten bezüglich ihres damaligen Ichs, musste ich ebenfalls lachen. "Naja, man trifft eben nicht immer die richtigen Entscheidungen. Davon kann ich dir ein Lied singen" schmunzelte ich leicht. Die Hauptsache war ja schließlich, dass sie jetzt so war wie sie eben war und das sie damit zufrieden war. Das war das Wichtigste. Ihr Augenverdrehen brachte mich nur wie jedes Mal zum schmunzeln und damit hatte ich genau das erreicht, was ich wollte.

Ihr Blick nachdem ich ihr offenbart hatte, was damals passiert war - zumindest die Kurzform davon - machte mich etwas nervös. Noch merkwürdiger fühlte ich mich, als ich ihre Hand auf meiner Wange spürte und sie mich dadurch zwang sie anzusehen. Mir wurde etwas mulmig dabei, doch als sie begann über meinen Dreitagebart zu sprechen, musste ich doch ein wenig schmunzeln und entspannte mich auch wieder etwas. "Achja? Was bist du jetzt? Frisörin oder was?" neckte ich sie. Dann hörte ich ihr aufmerksam zu und ließ sie erst einmal ausreden. "So ein riesen Idiot bin ich nun auch wieder nicht" scherzte ich, ehe ich ebenfalls wieder ernster wurde. "Was ist dir denn Schlimmes passiert?" erkundigte ich mich dann ruhig, da mich das wirklich interessierte. Außerdem hatte ich ihr meine Geschichte ja schon erzählt. "Achja?" meinte ich dann und zog eine Augenbraue leicht hoch als sie meinte, dass es sich für manche Menschen lohnen würde. "Ich kenne da niemanden" entgegnete ich schulter zuckend. Das mochte zwar kühl klingen, aber bisher hatte ich nun mal immer Pech gehabt, wenn ich jemanden vertraut hatte. Und daher würde ich es auch nicht noch einmal zulassen. Erst jetzt wo ich das gerade gesagt hatte, stellte ich fest das ich genau das gerade bei ihr tat. Ich vertraute ihr und erzählte ihr einiges über mich. Kurz bekam ich ein komisches Gefühl in der Magengrube und Fragen machten sich in meinem Kopf breit. Was wenn Cat mich auch einmal verraten würde? Oder aber wenn ich wieder in den Knast wanderte? Dann würde sie sicherlich nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Ich blickte ihr etwas unruhig in die Augen. Dann senkte ich meinen Blick, denn irgendwie war es doch ein komisches Gefühl ihr so nah zu sein und mal wieder wusste ich nicht, was ich ihr gerade sagen sollte. °Wunderbar, Dean. Du bist echt kein Mann der großen Worte° dachte ich mir genervt von mir selbst.



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#22

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 31.03.2016 23:06
von Catalina Mae Cunningham | 88 Beiträge

Noch immer sah ich ihn an, ja ich taxierte ihn förmlich mit meinem Blick, in der Hoffnung es würde irgendetwas sagen oder tun – aber nichts dergleichen geschah. Es war bereits eine gefühlte Ewigkeit vergangen, als ich schließlich meine Hand sinken ließ, um daraufhin wieder ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen. Warum hatte ich bloß gedacht, dass ich einen Menschen ändern konnte ? Eine andere Seite zum Vorschein bringen konnte ? Ich kam ja nicht einmal mit meiner eigenen Persönlichkeit klar. Voller unausgesprochener Zweifel starrte ich nun auf meinen Fernseher in dessen Bildschirm lediglich die schwache Reflexion von uns beiden zu sehen war. Schließlich stand ich abrupt auf, strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und tigerte ein wenig im Wohnzimmer herum.

Woher mein plötzlicher Bewegungsdrang kam konnte ich mir auch nicht erklären, womöglich war das noch der letzte Energieschub den ich von den Drogen verpasst bekam. Erst dann blieb ich stehen und runzelte nachdenklich die Stirn. Irgendetwas war da doch noch gewesen. Natürlich, er hatte mir eine Frage gestellt und es wäre unfair ihm gegenüber nun nicht darauf zu antworten. „Was mir Schlimmes passiert ist ?“, wiederholte ich noch einmal seine Frage, nur um noch einmal sicherzugehen, dass ich mich nicht verhört hatte, auch wenn ich mir absolut sicher war. „Im Vergleich zudem was dir widerfahren ist, würde ich das nicht einmal annähernd als 'schlimm' bezeichnen“, fügte ich gleich noch als Erklärung hinzu, um es nicht auf eine Ebene zu stellen.

Nur wo fing ich jetzt am besten an ? Ich setze mich wieder. Dieses Mal allerdings auf meinen geliebten Sessel, anstatt wieder zu @Dean Remington auf das Sofa. „Da ich von dir nur die Kurzfassung geliefert bekommen habe, bekommst du jetzt auch nur eine“, fing ich an, um zumindest mal anzufangen zu sprechen, bevor ich ihn noch weiterhin mit meinem Schweigen quälte. Nun ja, falls das überhaupt möglich war, schließlich bekam ich nicht allzu selten zu hören, dass ich manchmal eben eindeutig zu viel quasselte. „Sagen wir es so : Kinder sind grausam, Teenager noch grausamer. Ich wurde ausgenutzt, vorgeführt, zurück gelassen, aussortiert und verraten. Meine Zeit als Partygirl hat eben nicht die gesamte High School überdauert. Anstelle dessen wurde ich lieber wieder zum Außenseiter mit dem Titel als Freak“, brachte ich letztendlich hervor und wusste nicht inwiefern er damit etwas anfangen konnte. „Und vergiss es einfach wieder, ich weiß, dass das nicht mit dem gleichzusetzen ist, was dir passiert ist“, wiederholte ich ein weiteres Mal, bevor ich zum ersten Mal an diesem Abend einen Blick auf die Uhr warf.

„Fuck – schon so spät ?“, ich seufzte einmal, sah dann aber noch einmal auf mein Handy, um sicherzugehen, dass meine Wanduhr mich nicht anlog. Tat sie nicht. Es war wirklich bereits drei Uhr morgens. Wie lange hockten wir denn dann bloß bereits in meiner Wohnung ? Ich für meinen Teil hatte jegliches Zeitgefühl gänzlich verloren. „Willst du gehen ? Ich meine, ich zwinge dich immerhin nicht dazu noch länger hier zu bleiben. Sobald du gehen willst, halte ich davon bestimmt nicht ab“, meinte ich dann ziemlich trocken, wobei man zugegeben schon ein wenig heraushören konnte, dass er mich ein wenig verletzt hatte. Nicht nur damit zu sagen, dass es niemanden gab, dem er vertraute, sondern auch, dass er rein gar nichts unternommen hatte, als wir uns derartig nahe gewesen waren. Selbstverständlich wollte ich nicht, dass er ging, lieber hätte mich an sein Bein gehangen, um ihn davon abzuhalten, als ihn absichtlich wegzuschicken. Aber wahrscheinlich wäre es am besten, wenn ich das nicht allzu nah an mich heranlassen würde. Wenn ich ihn nicht allzu nah an mich heranlassen würde. Wir wussten ja beide wo das hinführen konnte … und irgendwie waren wir so gesehen noch immer natürliche Feinde …


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#23

RE: Wohnzimmer mit offener Küche

in Catalina Mae Cunningham 04.04.2016 19:31
von Dean Remington | 423 Beiträge

Ich konnte förmlich spüren, wie sie vollkommen leer durch den Fernseher durch starrte. Gott, ich konnte echt so blöd sein. Aber was hätte ich tun sollen? Sonst hatte ich wirklich absolut keinen Problem damit mit Frauen zu flirten geschweige denn ihnen näher zu kommen. Für gewöhnlich war ich ein Naturtalent darin und auch völlig locker und entspannt dabei. Was war bloß los mit mir? Ich gestand es mir nicht gerne ein, aber vermutlich war @Catalina Mae Cunningham einfach die erste Frau, die ich wirklich gerne hatte. Eine Frau mit der ich nicht einfach nur in die Kiste wollte. Nein, mit ihr konnte ich reden - wenn auch nur Stück für Stück. Das war ein so ungewohntes Gefühl für mich, dass ich einfach nicht damit umzugehen wusste. Und vermutlich benahm ich mich auch deswegen wie so ein Volltrottel.
°Fuck° dachte ich mir als sie auf einmal aufstand und so unruhig schien. Ich fuhr mir kurz mit der rechten Hand durchs Gesicht und atmete durch, ehe ich dann wieder zu ihr aufsah als sie mir dann doch noch antwortete. "Schon gut, du brauchst dich deswegen nicht zu rechtfertigen. Für jeden sind andere Dinge schlimm" versuchte ich mich dann an aufmunternden Worten, doch irgendwie kam ich mir nachdem ich das ausgesprochen hatte nur noch bescheuerter vor. Verflucht nochmal!

Das sie sich dann wieder setzte beruhigte mich dann doch wieder ein wenig. Dieses unruhiger herumlaufen durch den Raum hatte mich irgendwie fast schon nervös gemacht und ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal nervös gewesen war. Oder? Doch. Das letzte und einzige Mal war vor inzwischen 6 Jahren. Bei meinem ersten Gerichtstermin. Ich konnte mich auf einmal wieder genau an den Blick erinnern, den der Richter drauf hatte. Er hatte mich schon so angesehen, als ob er mir gar nicht erst eine Chance geben würde. So verurteilend. Ich konnte mich nicht entsinnen, wann mich jemals zuvor jemand so angesehen hatte. Echt zum kotzen war das.

Das sich Cat dann jedoch nicht wieder zu mir setzte, sondern stattdessen auf den Sessel, bereitete mir irgendwie ein mulmiges Gefühl. Hatte ich es jetzt wirklich total verbockt? Als sie sagte, dass ich nur die Kurzfassung bekommen würde, nickte ich leicht. "Klingt nur fair" stimmte ich ihr daher zu, denn schließlich hatte ich das Gleiche getan. Ich hörte ihr daraufhin aufmerksam zu und nickte leicht bei ihren Worten. "Das glaube ich dir" erwiderte ich, da ich selbst wusste wie scheiße Teenie's sein konnten. Das kannte wohl jeder. "Hey, schon gut, wirklich" winkte ich dann ab, als sie abermals erklärte das es nicht so schlimm sei wie bei mir. "Das klingt echt beschissen was dir passiert ist" entgegnete ich ihr ehrlich und meinte das auch so. "Aber wen kümmert schon die Meinung von anderen." fügte ich dann leicht schmunzelnd hinzu, denn das war ja schon fast sowas wie eine Lebenseinstellung von mir. Wenn mir die Meinung von anderen Menschen wichtig wäre, müsste ich mich freiwillig wieder ins Gefängnis setzen. Immerhin war es das, was die meisten Menschen sich für mich wünschen würden. Aber inzwischen kümmerte mich das absolut nicht mehr.

Das sie dann auf die Uhr sah, war meines Erachtens nach kein gutes Zeichen. Sie nahm mir wohl wirklich übel, dass ich gesagt hatte das ich niemandem vertraute. Noch schlimmer hätte ich das Ganze echt nicht machen können. Aber bis ich bei einer Person von richtigem Vertrauen sprach, dauerte es nun mal eine Weile. Aber gut, vielleicht war es besser wenn sie sauer auf mich war. So konnte ich mir das Ganze hier leichter aus dem Kopf schlagen. Irgendwann würde sie vielleicht kein Wort mehr mit mir reden wollen und dann konnte ich eigentlich zufrieden sein, weil ich ihr diesen Scheiß mit mir erspart habe. Was hatte ich mir nur dabei gedacht überhaupt zu bleiben? Das ist sie nur enttäuschen würde, hätte mir ja auch von Anfang an klar sein müssen. Ich atmete kurz durch bei ihrer Frage und versuchte dabei in ihrer Mimik zu lesen, was für eine Antwort sie sich erhoffte. Doch ihre Stimmlage sagte wohl mehr als alles andere. "Vielleicht ist es wirklich besser wenn ich gehe" antwortete ich ruhig und stand langsam auf. "Danke für das Bier" meinte ich noch und sah sie dabei kurz an "Man sieht sich", ehe ich mich dann einfach umdrehte und einfach schnurstracks ging ohne mich noch einmal umzudrehen. Hatte es diese Frau gerade tatsächlich geschafft mich zu verletzen? Mich? Und das nur durch ihre Stimmlage? Oh man, war das schräg. Ich musste definitiv hier weg.



>> Dean Remington



zuletzt bearbeitet 04.04.2016 19:32 | nach oben springen

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